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Initiative zur Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Herzinfarktnetzwerke
Im Mai 2009 haben sich die Bayerischen Herzinfarktnetzwerke auf Einladung des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement im Klinikum der Universität München (Prof. Dr. C. K. Lackner) in München getroffen.
Dabei fand ein erster Meinungs- und Erfahrungsaustausch statt. Man war sich einig, dass nun regelmäßig ein Treffen statt finden soll, um den Erfahrungsaustausch zu intensivieren, gegenseitig voneinander zu lernen und, um einen gemeinsamen Qualitätsstandard festzulegen.
Zu diesem Zweck wurde die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Herzinfarktnetzwerke gegründet.
Programm als PDF 40 KB
2. Arbeitssitzung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Herzinfarktnetzwerke
Auf Einladung und unter der Leitung des stv. Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Herzinfarktnetzwerke, Herrn Prof. Dr. Sebastian Maier, fand am 28.11.2009 im Universitätsklinikum Würzburg der 2 Konvent der Arbeitsgemeinschaft als intensiver gemeinsamer Workshop sehr erfolgreich statt.
Workshop als PDF 400 KB
Standards eines Herzinfarktnetzwerkes
Notwendige Standards
der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Herzinfarktnetzwerke
(Konsens der Arbeitsgemeinschaft/ Sitzung Würzburg 28.11.2009)
Prähospitalstandards als PDF 64 KB
Konsens der Arbeitsgemeinschaft als PDF 40 KB
Grundvoraussetzungen eines Herzinfarktnetzwerkes
Therapiepfade für STEMI
- Guideline orientiert (international/national)
- Abgestimmt und festgeschrieben zwischen allen Beteiligten
- An lokale Gegebenheiten angepasst
Willensbekundung einer optimierten Zusammenarbeit
- Rettungsdienste
- Notärzte
- Regionalkliniken (KHs ohne PCI)
- Interventionskliniken
Mindestens eine Interventionseinrichtung
mit 24-h-Herzkatheterbereitschaft mit ausreichender STEMI-PCI-Erfahrung
Ziel eines Herzinfarktnetzwerkes
Bei akutem Brustschmerz oder klinischer V.a. Herzinfarkt immer 12-Kanal-EKG vor Ort
Idealerweise selbstständig durch RD schon vor Eintreffen des NA
Bei STEMI primäre PCI <2h als optimale Therapie immer anzustreben
es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, dies innerhalb eines Netzwerkes garantieren zu können!
Direktanfahrt PCI-Zentrum
Bypassieren des nächstgelegenen Regionalkrankenhauses
Nur falls PCI <2h nicht erreichbar und Schmerzbeginn <3h ggf. alternativ
Lyse prähospital erwägen
HK und gegebenenfalls PCI dann routinemäßig nach 6-24 h, als Rescue-PCI umgehend nach Erkennen des Lyseversagens
falls kein STEMI und kein Schock Anfahrt des nächstgelegenen Krankenhauses
Logistik eines Herzinfarktnetzwerkes
Immer Übertragung des EKG an PCI-Zentrum
web-basierte/digitale Versionen werden für absolut notwendig erachtet
aktuell entweder CorPuls oder Physio-Control (LifeNet)
Tel. Anmeldung des Patienten im PCI-Zentrum incl. voraussichtlicher
Ankunftszeit (zentrumseigene Hotline erforderlich)
Notarzt-Klinikarzt-Kontakt äußerst erwünscht
alleinige Leitstelleninformation wird nicht als ausreichend erachtet
Übergabe des Patienten bevorzugt im HK-Labor
mindestens jedoch Übergabe in direkte kardiologische Verantwortung (z.B.
kardiologische Intensivstation, keine Übergabe in einer Notaufnahme ohne
kardiologische Vor-Ort-Kompetenz!)
Prähospitale Medikation in einem Herzinfarktnetzwerkes
- immer 5.000 E Heparin i.v. (oder LMWH – je nach „Regionalstandard“)
- immer 500 mg ASS i.v.
- bei Schmerzen Morphin 3-5 mg i.v., gegebenfalls wiederholt
- ggf. Sedierung mit Midazolam 1-2 mg i.v.
- prähospitale Thienopyridin-Loading-Dose (Clopidogrel 600 mg oder Prasugrel 60 mg)
bei bislang fehlender Studienlage wird nicht als Standard festgelegt.
„as early as possible“ nach ESC-Leitlinie wird als intrahospitale Gabe für ausreichend erachtet - prähospital iv Betablocker (Metoprolol 5 mg i.v., gegebenfalls wiederholt) empfohlen bei Hypertension oder
- normotoner Tachykardie; bei restlichen kreislaufstabilen Patienten optional (IIb-Empfehlung nach ESC, d.h. überlegenswert)
- bei geplanter PCI keine Lyse
- bei geplanter PCI prähospital kein GP IIb/ IIIa - Antagonist
Qualitätsmanagement prähospital/ intrahospital
Zwingend zu erfassende Zeitpunkte
- Beginn der aktuellen Symptomatik/Schmerz PAIN
- Arzterstkontakt CONTACT
- Aufnahme/Ankunft KH DOOR
- Ankunft HKL CATH
- Punktion PUNCTURE
- erste Balloninsufflation BALLOON
Hieraus zu errechnende und für alle Patienten zu dokumentierende Zeiten (T) umfassen PCT, CDT, DBT, CBT und PBT
Qualitätsmanagement intrahospital
Geplant „Bayernvariante“ FITT-STEMI?
- Vorteil der genauen Charakterisierung des Patientenkollektivs
- „Harte“ Endpunkte (Mortalität, NYHA)
- Automatisierte und anonymisierte Datenauswertung (digital)
- Wird erarbeitet durch Nukleus-Gruppe bis Ende Q1-2010
- z.B. kleinere Variante versus „Maximalvariante“
- z.B. Bayernvariante als Maximalvariante mit integrierter „Minimalvariante“ Minimalvariante
als „Mussfeld“ definiert, die ausgefüllt werden müssen – restliche Felder als „optional“
Satzung
Satzung als PDF 78 KB